Konstantin Wecker. Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Amadeus Wecker. Meine Leiche. Zeneszám
Als ich dich aus dem Flu? zog,
warst du noch etwas bla? und aufgeschwemmt vom Wasser.
Um deine Hand bog Farn sich,
Gealge und ein vergilbtes Hemd.
Trotzdem scheinst du vor Tagen noch schon gewesen zu sein,
mit Leben bis zur Ferse erfullt.
Mit welchen Fragen haben sie dich
oder hast du dich dem Wasser gegeben?
Was zerbrach, oder was war einfach zu schon,
um weiter erlebt zu werden?
Und sicher war es kein Versehen,
da? mich auf deiner Stirn
die Wassertropfen schnitten wie Scherben.
Es ware fur Gaste vielleicht kein Anblick gewesen,
du in meinem Zimmer, bleich, aufgebahrt und am Verwesen.
Du bliebst bei mir, um die fahlen Augen ein Kranz,
warst du mein stilles, unheimliches Tier,
und wir tanzten den Totentanz.
Und dein Leib zerbrach schon,
als wurden Wellen an ihm nagen.
Einmal schwammen, voller Hohn,
grune Fische aus deinem Magen.
Noch mehrere Wochen lebten wir
in dem trotzigen, wa?rigen Raum,
dann ertrank ich in dir,
und wie ein feister, tanzender Faun
sucht mein Fleisch den Gestank
deiner Faulnis zu fangen,
weil es jetzt wei?:
Du bist fur mich nur ins Wasser gegangen
Wecker, Konstantin
Die sadopoetischen Gesänge
Wecker, Konstantin