Konstantin Wecker. Eine ganze Menge Leben. Wer Nicht Genießt, Ist Ungenießbar. Zeneszám
Noch kriegt ihr mich nicht dran,
es gibt noch viel zuviel zu tun.
Auf diesem Lorbeer, der erstickt
und trage macht, will ich nicht ruhn.
Mich lockt das Ungetane. Und
zum Sterben bleibt noch soviel Zeit.
Die Sattheit, die man uns verspricht,
bezahln wir nur mit Einsamkeit.
Da ist ein Himmel, und der will
schon lange eingenommen sein.
An diesem Hohenflug der Lust
mu? ich doch auch beteiligt sein.
Ich wei?, ihr hattet mich sehr gerne
redlich, reif und situiert.
La?t euren Kase reifen.
Ich bleib lieber weiter unkastriert.
Ich steh doch immer wieder auf,
auch wenn bis jetzt noch vieles mies war.
Ab heute wird nichts mehr versaumt:
Wer nicht genie?t, ist ungenie?bar.
Ich will die Feigheit brennen sehn.
Man mu? sich wehrn, solang man kann.
Denn wer sich fugt, der fangt bereits
ganz insgeheim zu lugen an.
Die Herren pokern. Ihre Welt
friert unsre Herzen langsam ein.
Jetzt kann nur noch die Fantasie
die Sterbenden vom Eis tiefrein.
Es kann nicht gut sein, wenn man friert.
Jetzt mu? was Warmes, Weiches her.
Die kalte Last der Sittsamkeit
wird mir schon lange viel zu schwer.
Ich steh doch immer wieder auf,
auch wenn bis jetzt noch vieles mies war.
Ab heute wird nichts mehr versaumt:
Wer nicht genie?t, ist ungenie?bar.
Wecker, Konstantin
Eine ganze Menge Leben
Wecker, Konstantin